Biogas-Prozessoptimierung
Stabilisierung und Verbesserung des Gasertrages.
Steigende Rohstoffkosten und sich ändernde Vorzeichen in der Biogastechnologie.
Es gibt Lösungen.
Die Luft wird dünner! Steigende Rohstoffkosten, mangelhafte Qualität der Energiepflanzen durch die zunehmende Trockenheit,- eine ungewisse Zukunft des EEG. Jeder Betriebsleiter ist dazu gezwungen nach Wegen zu suchen diese Negativtrends zu unterbrechen. Bereits seit langer Zeit werden umfangreiche Versuche mit dem Einsatz von Spurenelementen durchgeführt. Damit konnten die Betriebsergebnisse überwiegend verbessert werden. Ein neuer, nachhaltiger Ansatz ist der Einsatz von Pflanzenkohle. Bietet sich durch den nachhaltigen Charakter dieser Möglichkeit der Ertragssteigerung CO2 aus der Atmosphäre zu entziehen, so bietet die Pflanzenkohle als Additiv im Biogasprozess ungeahnte Potentiale die Biogasbildung deutlich positiv zu beeinflussen.
Zahlreiche Institutionen und Forschungseinrichtungen haben sich bereits diesem Thema gewidmet. Sind auch die letzten Reaktionsmechanismen noch nicht eindeutig geklärt, so konnte doch in jedem Fall eine positive Beeinflussung nachgewiesen werden. So kamen Löwen (et al.) Zu dem Ergebnis, dass diese Gasertragssteigerung nicht auf einen Abbau geringer Mengen an Kohlenstoff selbst zurückzuführen ist. Untersuchungen internationaler Forschungseinrichtungen konnten zeigen, dass viel eher eine Adsorption von im Biogasprozess vorhandenen Stoffen wie NH4, H2S und/oder überflüssigen organischen Säuren, sowie anderen Hemmstoffen, zu diesen positiven Ergebnissen führen. Diese Tatsache in Verbindung damit, dass die Pflanzenkohle den am Biogasprozess beteiligten Mikroorganismen zusätzliche Habitate bietet, führen dazu, dass die Gasterträge je nach Anlagentyp zum Teil signifikant gesteigert werden konnten. Je nach Pflanzenkohletyp, Körnung und Ausgangsmaterialien, konnten bisherige Versuche und Praxiseinsätze den Gasertrag teilweise bis zu 10% erhöhen. Bei Kofermentationsanlagen lag dieser Wert noch deutlich darüber.
Über die Ausbringung der Gärprodukte wird die Pflanzenkohle in die Böden eingearbeitet und entfaltet auch hier die nachgewiesenen, positiven Eigenschaften. Eine Verbesserung der Bodenstruktur, eine mikrobiologische Aktivierung, sowie die Retention der in der Gülle vorhandenen Nährstoffe bilden lediglich einen kleinen Ausschnitt der positiven, bodenbezogenen Auswirkungen. Einige weiterführende Versuche haben gezeigt, dass mit dem Einsatz von Pflanzenkohle bei der Silageherstellung, infolge einer Verbesserung der Milchsäurevergärung, auch dieser Prozess positiv zu beeinflussen ist. Die Team N wird im Rahmen eines Versuchs in Zusammenarbeit mit der „Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover“ und anderen Projektteilnehmern diese bereits häufig beschriebene Kaskadenwirkung der Pflanzenkohle wissenschaftlich untermauern.