Die Baustoffindustrie steht an einem kritischen Punkt: Während der globale Bedarf an Zement und Beton weiter steigt, verschärft sich die Notwendigkeit, die damit verbundenen enormen CO₂-Emissionen zu reduzieren. Laut dem IPCC-Bericht von 2022 ist die Welt weit davon entfernt, das 1,5-Grad-Celsius-Ziel zu erreichen, wenn wir uns ausschließlich auf Emissionsreduktionen verlassen.
In Zeiten, in denen herkömmliche Carbon Capture and Storage (CCS) Technologien aufgrund ihrer hohen Kosten und ihres Energiebedarfs in die Kritik geraten sind, bietet Pyrogenic Carbon Capture and Storage (PyCCS) in Form von Carbonisaten eine kosteneffiziente und umweltfreundliche Alternative.
Durch Integration von Synthesekohle in Baustoffe, lassen sich die positiven Eigenschaften des darin enthaltenen Kohlenstoffes nutzen, um den CO2-Fussabdruck und gegebenenfalls auch die Leistungsfähigkeit der Baustoffe zu verbessern.
Dies kann zu mehreren bauphysikalischen Verbesserungen führen. Die erhöhte Wärmedämmung trägt zur Energieeffizienz von Gebäuden bei, während die verbesserte Feuchtespeicherung das Raumklima positiv beeinflusst. Darüber hinaus kann die Zugabe von Carbonisaten die strukturelle Festigkeit der Baustoffe erhöhen, was zu langlebigeren und widerstandsfähigeren Bauwerken führt (Schmidt, 2012; Shen et al., 2017).